Das Klima an Müritz und Mecklenburgischer Seenplatte
Im sogenannten "Mecklenburg-Brandenburgischen Übergangsklima" treffen die maritimen, also ozeanischen Klimaeinflüsse Westeuropas auf die kontinentalen osteuropäischen. Durch den großen Gewässer- und Waldanteil, die vielfach wechselnden Höhenlagen und Hangneigungen entwickelt sich ein spezielles Makroklima, das sich besonders bei den Niederschlags- und Temperaturwerten abzeichnet.
Eine Auswahl der Niederschlagssummen im Müritzgebiet zeigt, dass am West- und Nordufer der Müritz wesentlich höhere Niederschläge zu verzeichnen sind als am Ostufer. Besonders der Raum Boek weist geringe Niederschlagshöhen (480 mm pro Jahr) auf. Charakteristisch ist dies bei den verschiedensten Gewitterlagen, da die Gewitterfronten größtenteils südlich oder nördlich um die Großseenplatte ziehen.
Die Niederschlagsmengen betragen hier um 567 mm pro Jahr, wobei im Sommer (Juli) das Maximum mit rund 64 mm pro Monat und im Winter (Februar) das Minimum mit 31 mm pro Monat auftreten. Die Jahrestemperatur beträgt 8,0 °C; der kälteste Monat mit minus 1,2 °C ist der Januar, der wärmste mit plus 17,1 °C der Juli. Die relative Luftfeuchtigkeit wird mit 84 % angegeben. Mit etwa 85 Frosttagen muss im Winter gerechnet werden.
Durchschnittlich werden 25 Eistage auf den Gewässern verzeichnet, und mit Bodenfrost kann man an 89 Tagen rechnen. Tiefstwerte von minus 20 Grad, in Bodennähe von minus 30 °C, sind in der Müritzregion nicht ungewöhnlich. Die Müritz friert fast jedes Jahr zu. Die Eisstärke betrug im Winter 1995/96 bis zu 65 cm. Bei aufbrechender Eisdecke und starken Westwinden bilden sich bis zu 6 Meter hohe Eisberge aus zusammen- und übereinandergeschobenen Eisschollen am Ostufer des Sees! Schnee (0,1 mm und mehr) liegt an 46 Tagen.
Die Anzahl der Nebeltage beträgt 64, starke Winde wehen an 48 Tagen. Die Sonnenzeittage (`Tagesmax. 25 °C) liegen bei 27, heiße Tage (`Tagesmittel 25 °C) jedoch nur bei 4. Die Temperaturen können im Monat März bei 20 °C liegen, im April traten auch schon mal 30 °C auf. Während der Sommerzeit sind Temperaturen von 35 °C im Schatten möglich. Die Sonnenscheindauer beträgt 1662 Stunden.
Es ist ersichtlich, dass die Klimabedingungen für einen Urlauberverkehr in den Sommermonaten günstig sind. Allerdings muss aber eine solche Großwetterlage wirksam sein, dass Mitteleuropa unter kontinentalem Hochdruckeinfluss steht und an den mecklenburgischen Seen ein leichter Ostwind vorherrscht, der dann viele Sommertage bringt.
Zur Hauptwindrichtung: Westwinde in den Sommermonaten (max. im Juli), Südwestwinde (max. im Januar), Ostwinde in den Wintermonaten (max. im März). Auf dem See entstehen bei starken Westwinden kurze steile Wellen. Hinter den Kliffen und Wäldern verwirbelt der Wind, dessen Wirkungen bis zum 60 -fachen der Höhe (bis 1500 m) spürbar sind (Steinhorn und Hals).
Der Einfluss der Müritz auf das Klima: Vom Juni bis in den Winter wird das Gebiet durch die erwärmten Wassermassen positiv beeinflusst. Im Frühjahr wirkt die stark abgekühlte Müritz umgekehrt.
Die aktuellen Wetterdaten mit aktuellem Wetterbild erhalten Sie täglich von der Müritz Online Wetterstation.