Naturpark Feldberger Seenlandschaft

Willkommen im Adler-Land. Nicht umsonst führen die Länder Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg Adler in ihren Wappen. Die dort entstandenen und aneinandergrenzenden Naturparke Feldberger Seenlandschaft und Uckermärkische Seen sind Heimstatt für jeden zehnten deutschen Seeadler, Fischadler und Schreiadler. Die geringe Bevölkerungsdichte und die Vielfalt der Landschaft bieten einer Fülle seltener Pflanzen- und Tierarten Lebensraum.

  • Weite Wälder, Hügel, Täler, sandige Ebenen.
  • Eindrucksvolle Binnendünen. Klare Seen und versteckte
  • Moore. Blühende Hecken, Äcker und Wiesen.
  • Historische Bauwerke in hübschen Orten. Heimatstuben
  • und Museen. All das ist die Feldberger Seenlandschaft.

Über 1 000 Wildpflanzenarten wurden gezählt. Kranich, Sumpfschildkröte und Fischotter geben sich ein Stelldichein. Vergessen Sie Hektik, Lärm und Enge der Stadt. Hier können Sie durchatmen, Ruhe genießen. Natur erleben. Wir wünschen Ihnen einen erholsamen Aufenthalt.

Ein Kind der letzten Eiszeit
Vor etwa 80 000 Jahren begann die Weichselkaltzeit. Von Nordosten her schoben sich Gletscher heran. Sie waren bei uns noch gut 300 Meter hoch. Mit gewaltigem Druck formten sie das Land. Beim Abtauen spieen sie Schutt und Geröll aus, schoben wie Planierraupen das Material bei neuerlichem Vorstoß nach Süden vor sich auf.

Die hügeligen Endmoränenwälle im Norden des Naturparks erreichen beachtliche Höhen. So ragen die Rosenberge bei Feldberg gut 146 Meter über den Meeresspiegel. Eingebettet in die Landschaft sind zahlreiche Seen. Der Breite Luzin ist 58 m tief.

Neben Geröll gaben die Gletscher auch feinen Sand frei. Der wurde vom Schmelzwasser über weite Strecken mitgerissen, lagerte sich erst ab, wenn die Strömung nachließ. Das Gebiet zwischen Lychen, Küstrinsee und Templin ist durch so entstandene Sander geprägt. In der noch kahlen Landschaft wurde der Sand ständig vom Wind verlagert. Dabei entstanden auch die mächtigen Binnendünen bei Tangersdorf und Brüsenwalde.

Auf den Spuren der Vergangenheit
Überall im Naturpark finden sich Zeugnisse einer Jahrtausende zurückreichenden Siedlungsgeschichte. Steinzeitliche Werkzeuge, Hügelgräber und slawische Burganlagen, Gutsparke und historische Bauten ermöglichen Einblicke in unsere Vergangenheit.

Heinrich Schliemann, der Begründer der modernen Archäologie und Entdecker von Troja, verbrachte einen Teil seiner Jugend in Fürstenberg und Neustrelitz. Besonders bekannt wurde die Landschaft um Feldberg durch Hans Fallada. Im ehemaligen Wohnhaus des Schriftstellers in Carwitz wurde ihm zu Ehren eine Gedenkstätte eingerichtet.

Darüber hinaus gibt es in mehreren Orten kleine Museen und Heimatstuben. Sie laden ein, sich genauer über die Geschichte des Gebietes zu informieren.

Ein „Gütesiegel" der Seenlandschaft: Der Fischotter
Seen sind empfindliche Ökosysteme. Düngemittel und Abwässer, intensive Fischerei und ungelenkter Tourismus führen schnell zu schweren Schäden. Einige Gewässer sind auch bei uns beeinträchtigt. Ihre Sanierung ist dringend erforderlich.

Überwiegend sind unsere Seen aber sauber und klar. Oft liegen sie im Schutz des Waldes, der sie gegen Äcker und Siedlungen abschirmt. Ein „Gütesiegel" der Feldberger Seenlandschaft ist der Fischotter. Diese Marderart gehört heute zu den seltensten Säugetieren Europas, weil sie großräumig intakte, fischreiche Gewässer braucht. Der Otter ist sehr scheu. Sie werden ihn kaum zu sehen bekommen, aber er ist da!

Viele Tierarten unserer Seen sind störungsempfindlich. Wir können sie auf Dauer bei uns nur erhalten, wenn wir genügend Ruhezonen sichern. Darum bitten wir Sie um Verständnis, dass einige Gewässer im geplanten Naturpark für Motorboote, andere für den gesamten Bootsverkehr gesperrt sind.

Moore: Wasser ist ihr Lebenselixier
Charakteristisch für die Endmoränenlandschaft bei Feldberg sind die zahlreichen Kesselmoore. Sie wuchsen überwiegend aus verlandeten Seen hervor; heute werden sie vom Regen wie auch von Sickerwasser gespeist. In längeren Trockenphasen siedeln sich Kiefern und Birken auf diesen Mooren an; die Bäume sterben nach einer Folge nasser Jahre meist wieder ab.

In Mooren herrschen extreme Lebensbedingungen. So sind die Böden in unseren Kesselmooren nicht nur sehr nass, sondern auch sehr nährstoffarm und sauer. An diese Bedingungen hat sich eine Reihe von Pflanzen- und Tierarten angepasst. Bestimmt haben Sie schon vom Sonnentau gehört. Diese Pflanze fängt Insekten, um genügend Nährstoffe zu bekommen.

Auch Orchideen, etwa des Breitblättrige Knabenkraut, sind in den Mooren zu finden. Sie benötigen aber etwas nährstoffreichere Standorte als der Sonnentau. Zu weiteren Spezialisten dieses Lebensraumes gehören der Moorfrosch und die Listspinne, eine unserer größten Spinnenarten.

Wälder, Forsten und die Heiligen Hallen
Ursprünglich war das gesamte Gebiet von Laubwäldern bedeckt. Vor allem die Rotbuche bestimmte das Waldbild. Auf ärmeren Standorten kam die Traubeneiche hinzu.

Heute wird noch etwa die Hälfte dieser Landschaft von Wald und Forsten eingenommen. Im Bereich der Endmoräne sind naturnahe Buchenwälder, vor allem der Perlgras-Buchenwald, typisch. Im südlichen Teil, in den Sandergebieten, wurden vorrangig Kiefernforste aufgebaut. Eingestreut sind kleinere Bestände von Fichten, Lärchen und nordamerikanischen Douglasien.

Im Naturschutzgebiet „Heilige Hallen" finden Sie den ältesten Buchenwald Deutschlands. Er wurde seit vielen Jahrzehnten kaum vom Menschen beeinflusst. Viele Bäume haben ihr Höchstalter erreicht und sterben jetzt einen natürlichen Tod. In den entstehenden Lücken finden sich schnell wieder junge Buchen ein, so dass Zerfall und Verjüngung des Waldes hier ungestört ablaufen können. So müssen die Urwälder unserer Ahnen ausgesehen haben.

Lebensraum aus Menschenhand
Auf Ihren Wanderungen werden Sie sich oft in „die gute alte Zeit" zurückversetzt fühlen. Vielerorts erleben Sie noch Kulturlandschaften, die diesen Namen wirklich verdienen. Anstelle industriemäßig produzierter Monokulturen finden Sie von Hecken umsäumte Äcker und Wiesen, vielfältig belebt durch Feldgehölze, Teiche, Moore und Magerrasen.

Hier wird deutlich, dass die traditionelle Landwirtschaft wirklich zu einer großen Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren geführt hat. Blühende Wegränder und Wiesen, Hasen und Rebhühner, Seltenheiten wie Orchideen, Raubwürger und Schreiadler sagen: So sollte eine Kulturlandschaft aussehen. Hier fühlt sich auch der Mensch wohl.



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